Arbeitsmarktintegration Erziehender 

Forschungs- und Entwicklungsprojekt des IsFE zur „Arbeitsmarktintegration Erziehender im SGB II-Leistungsbezug“ im Kreis Steinfurt
Erfolgreicher Projektabschluss eröffnet neue Perspektiven für die Arbeitsmarktintegration Erziehender im SGB II-Leistungsbezug 

Projektlaufzeit: Mai 2022 bis Mai 2023

Das Institut für sozialwissenschaftliche Forschung und Entwicklung (IsFE) unter der Instituts- und Projektleitung von Prof. Dr. Angela Wernberger wurde vom Jobcenter Kreis Steinfurt beauftragt, die Arbeitsmarktintegration Erziehender im SGB II-Leistungsbezug regional zu untersuchen. Ziel war es, partizipativ mit dem Jobcenter gemeinsam Strategien zu entwickeln, die mit Fokus auf die Lebenssituation und -bedarfe der Erziehenden deren langfristige Arbeitsmarktintegration ermöglichen. 

Im Spannungsfeld unterschiedlicher Systemlogiken wird die komplexe Lebenswirklichkeit von Erziehenden besonders deutlich. Damit einher geht die Herausforderung Kinderbetreuung, Haushaltsführung und existenzsichernde Erwerbsarbeit zu vereinbaren. Diese lebensweltliche Komplexität steht infrastrukturellen Hilfesystemen, wie der Arbeitsvermittlung, bisweilen fremd, disparat und mitunter unvereinbar gegenüber. Was fehlt sind verbindende Elemente des Kennens und Anerkennens – nicht nur innerhalb der administrativen Systeme (hier Jobcenter), sondern auch zwischen den diversen (Sub-)Systemen wie Jobcenter, Jugendhilfe und Arbeitsmarkt sowie zwischen Adressatinnen und Adressaten und Subsystemen. Zu berücksichtigen ist zudem die Fachkräftesicherung, die zweifellos auch für den Arbeitsmarkt im ländlichen Raum eine der zentralen Zukunftsherausforderungen darstellt. Die Bereitschaft für bereits Beschäftigte als auch zu gewinnende Mitarbeitende Sorge zu tragen ist nicht mehr nur eine „soziale“, sondern eine – unter dem Stichwort Social Return on Investment – gleichsam unternehmerisch prioritäre Aufgabe. 

Eine dauerhaft gelingende Arbeitsmarktintegration erfordert das Aushandeln unterschiedlicher Erwartungen und das Abstimmen spezifischer Möglichkeiten von Erziehenden, Mitarbeitenden im Jobcenter, wohlfahrtsstaatlichen Subsystemen sowie Unternehmen und Angestellten des Arbeitsmarktes. Über einen Projektzeitraum von insgesamt zwölf Monaten wurde anhand eines modular aufgebauten Forschungs- und Entwicklungsprozesses eine Stakeholderanalyse mit Interviews, Fokusgruppen und Gruppendiskussionen durchgeführt. Aus allen vier Stakeholder Gruppen konnten hierfür Probandinnen und Probanden gewonnen werden. Die Ergebnisse der empirischen Erhebung wurden auf dem Transferworkshop im TaT Themenpark Rheine am 30. Januar 2023 unter dem Motto „Brücken bauen“ vorgestellt, gemeinsam mit den Stakeholdern diskutiert und für die Praxis weiterentwickelt. Hierdurch konnten die Stakeholder zugleich für einander sensibilisiert werden und im nachfolgenden gemeinsamen Austausch ihre jeweiligen Perspektiven, Erwartungshaltungen und (potentiellen) Vorurteile thematisieren. 

In enger Kooperation mit dem Jobcenter Kreis Steinfurt und basierend auf den empirischen Erkenntnissen entwickelte das Projektteam abschließend eine finale Beratungsstrategie für das Jobcenter Kreis Steinfurt. Diese bietet dem Jobcenter die Möglichkeit bestehende Kompetenzen zu bündeln und im Rahmen interner und langfristig ausgerichteter Maßnahmen einen differenzierteren Fokus auf die Arbeitsmarktintegration Erziehender im SGB II-Leistungsbezug zu richten. Im Mai 2023 wurde das Projekt erfolgreich abgeschlossen.

Zeitleiste des Forschungs- und Entwicklungsprojektes

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